An Elka – Gedicht von Frank Wedekind (1864-1918)
Elka, länger kann ich mich nicht halten,
Meine Sinne toben allzu wild;
Und in allen weiblichen Gestalten
Seh ich schon dein Götterbild!
Auch im Traum bist du mir schon erschienen,
Dich entkleidend; oh wie ward mir da!
Schwindlig ward mir hinter den Gardinen,
Als ich deinen Busen sah.
Meine beiden Knie wurden brüchig,
Von der Stirne triefte mir das Fett.
Als das Hemd du abgetan, da schlich ich
Wonneschauernd an dein Bett.
Mach, dass dieser Traum sich bald erfülle;
Mach, erhabne Königin,
Dass bei dir ich vor Behagen brülle,
Nicht vor Wut, weil ich dir ferne bin.